Meine Wenigkeit
Es steht still am Rand der Zeit
ein Männchen,
es ist meine Wenigkeit.
Reibt sich seine Händchen,
während es dort stehen bleibt.
Läuft an gegen's Wändchen,
welches seine Grenzen zeigt.
Es liegt still am Rand der Zeit
ein Männchen,
das sich seine Beule reibt,
vom Rennen gegen's Wändchen,
welches seine Grenzen zeigt.
Muß leben in dem Weltchen,
welches es nicht begreift.
Es geht still vom Rand der Zeit
ein Männchen,
voller Hoffnungslosigkeit,
weg von dem Wändchen,
welches seine Grenzen zeigt,
in das Weltchen,
welches nur zu ändern bleibt.
Es ist meine Wenigkeit.
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Der Vogel des Glücks
Ein dunkler Punkt fliegt
in Richtung Sonne,
man wird geblendet,
wenn man danach schaut.
Er schwebt am Himmel
bis zum Horizont;
es ist ein Vogel,
der nie ein Nest sich baut.
Er legt seine Saat
in unser Innen,
die wir hoffend brüten,
bis ein kleiner Vogel wird daraus.
Der nährt sich dann
an unsrem Herzen,
das vor Freude springt,
vom Vogelsang berauscht.
Mit dem kleinen Vogel wächst
auch die Schönheit des Gesangs.
Wir woll'n ihn innen halten,
und doch wächst er heraus.
Es fliegt dann ein schöner Vogel
in Richtung Sonne
und wird zum dunklen Punkt,
wonach man traurig schaut.
Herz aus Eisen
nicht mutig, nicht stark,
gebeutelt, zerheuchelt,
ist deshalb so hart.
schlägt das Uhrwerk auch fein,
die Federn gebrochen,
wird bald der letzte Schlag sein.
rostet in bohrendem Schmerz,
verschlissen die Schale,
bricht mitten das Herz.
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Einsamkeit
Einsamkeit
zerbeißt, zernagt, verschlingt
die Masse der Gedanken
und auch mich.
Verbissen der Geist
nach Lösung ringt,
verheddert sich
in
Schlaflosigkeit
bezeugt, bemerkt, bestimmt
den Spiegel meiner Seele
und der Zeit.
Die Hoffnung
im Traum versinkt,
und nichts bleibt
als
Traurigkeit
zerstört, entbehrt, erwürgt
die Lust am Leben
und den Tag.
Mich die Liebessuche
durch die Massen führt,
doch es folgt der Tat
statt
Zärtlichkeit
nur
Einsamkeit.
Das Ego
felsenhaft
ein Monolith
inmitten vieler großer Steine
bemüht sich
anders zu sein
Farbnuancen
sind der Unterschied
in der Gipsoberfläche
sind Risse
ohne Licht
findet man keine Einblicke
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